Unter der Gürtellinie!

Jetzt ist es endlich soweit. Gestern habe die 26 Finalisten zum ersten Mal gemeinsam geprobt. Die Generalprobe, die ich gestern gesehen habe, verspricht eine voluminante Show. Noch gab es einige Pannen, die es auszumerzen gilt.

Was soll ich Euch erzählen, hin- und hergerissen ob ich Euch einen Wissensvorteil gegenüber dem gemeinen Fernsehvolk ohne Spion in der Halle verschaffen soll oder Euch die Überraschungen lassen soll?!

Wie so oft ist der Mittelweg das Beste. Und der führt in diesem Fall genau durch die Gürtellinie. Mit Spannung erwartet wurden die Auftritte der „Big Five“ und Schwedens, alle durchweg solide. Nur bei dem Italiner musste man sich fragen, ob der vor seinem Auftritt vielleicht nicht noch besser auf’s Klo gegangen wäre. Mehr als einmal hat er sich im Schritt an seiner Hose festgekrallt. Der dazugehörige verkrampfte Gesichtsausdruck hat die Befürchtung genährt, das eine Notdruft unmittelbar bevorsteht. Wollen wir mal sehen, ob er es heute Abend noch rechtzeitig auf die Toilette schafft oder das ganz doch Bestandteil einer ausgefeilten Choreographie ist.

Und wo wir schon unter der Gürtellinie sind, da hat sich mitten auf der Bühne einer an der Moderatorin zu schaffen gemacht.  Kriecht doch tatsächlich ein Mann der Petra Mede unter das Kleid. Was er da wohl getrieben hat? Des Rätsels Lösung: Da wurde ihr unauffällig ein Hocker untergeschoben, damit sie die langwierige Punktevergabe übersteht. Bei dem ausladenden Kleid fällt das gar nicht auf, daß sie gar nicht mehr steht, sondern auf einem Hocker sitzt – raffiniert!

Und was ist nun mit dem Rahmenprogramm? Was soll ich verraten? Soviel vielleicht, daß man alle Teilnehmer schon zum Opening auf der Bühne sieht und daß das Ganze stark an die Eröffnungsfeier der olympischen Spiele erinnert, inklusive Gänsehaut. Nicht wie sonst üblich kommt Loreen mit dem letztjährigen Siegertitel am Anfang der Sendung sondern erst während der Abstimmungszeit. Das ist neu, daß während der 15 Minuten, in denen abgestimmt werden kann, ein Musikteil kommt. Eine kurze Schrecksekunde gab es, als Loreen die eigentlich in die Höhe gezogen werden sollte, nach wenigen Zentimetern schon wieder „abstürzte“. Daran muss noch gearbeitet werden, denn eine ESC-Siegerin die auf der Bühne zerschmettert, will wohl keiner sehen.

Als eigentlichen Interval Act gibt es ein Mini-Musical über Schweden mit der vielseitigen Petra Mede als Hauptfigur. Bissig, selbstironisch und lustig präsentieren sich die Schweden in diesem turbulenten Act der auch ihren positiven Umgang mit der Gleichstellung Homosexueller nicht auslässt. Der finnische Beitrag lässt grüßen. Wenn es hart kommt, verbietet Russland seinen Bürgern, den Eurovision Song Contest anzuschauen. Weil „Schwulenpropaganda“ ist dort ja inzwischen verboten.

Und wie angekündigt kommt auch die schwedische ESC-Ikone Carola Häggkvist auf die Bühne um „Fångad av en Stormvind“ anzustimmen, ein wahrlich umwerfender Auftritt, wenn Ihr’s gesehen habt, werdet Ihr wissen, was ich meine.

In diesem Sinne wünsche ich Euch einen schönen Abend mit Prosecco und Käseigel. Es lohnt sich, eine abwechslungsreicher Show steht uns allen bevor.

Ha det bra, vi ses!

 

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