Archive for the ‘ESC 2013’ Category

Ég á líf!

Dienstag, Mai 21st, 2013

Heute war der erste Arbeitstag nach dem großen Ereignis. Eigentlich wollte ich den Abschlussbericht schon gestern schreiben, aber ein Internetausfall zwang mich zu einer Zwangspause. Da zeigt sich „Ég á líf“, auch ich habe ein Leben. Damit wären wir schon bei meiner Lieblingsbalade des Wettbewerbs aus Island. Ich könnte jetzt die gesamten Plazierungen durchgehen und kommentieren, beschränke mich aber auf weniges rausgepicktes. Z.B. Irland auf dem letzten Platz. Zugegeben, der Nordire hat nicht die beste Stimme, aber die Schlußleuchte, das hat Ryan nicht verdient, zumal er und seine Tänzer doch einiges für das Auge geboten haben.

Über die Norwegerin und ihr wenig alltagtaugliches Kleid wurde schon viel gesprochen. Aber den Höhepunkt des unpraktischen hat sich bei der Eröffnung des Finales gezeigt. Margaret benötigte die Hilfe zweier Herren um unbeschadet die Treppe des Steges herunter zukommen, auf dem die Teilnehmer einmarschierten.

Nachdem nun schon einige Tage seit dem Finale in’s Land gegangen sind, wurde auch schon viel über das vermeintliche Scheitern des deutschen Beitrags geschrieben. Ich habe dazu schon in meinem letzten Blogbeitrag Stellung bezogen. Was wir nicht vergessen dürfen ist, daß jedes Land nur an 10 Länder Punkte vergeben kann. Das heißt, daß grundsätzlich 16 Länder leer ausgehen. Deshalb sind alle Platzierung nach dem 10. Platz mit Vorsicht zu geniesen. Eine genauere Differenzierungen der Plätze in der 2. Hälfte der Ergebnissliste  ist systembedingt gar nicht mehr sinnvoll. Cascada hat einen tollen Auftritt hingelegt, der in der Halle super ankam. Warum der Funke nicht auf das Fernsehvolk übergesprungen ist, ist mühsam im Nachhinein zu diskutieren.

Abschließend lässt sich sagen, daß das ein durch und durch ergreifender Wettbewerb war und ich glücklich bin, daß live in Malmö miterleben gedurft zu haben.

Einen akustischen Nachbericht von mir  könnt Ihr am 13. Juni 2013 ab 19:30 Uhr auf Radio Dreyeckland hören.

Bis dahin: Ha det bra, vi ses!

 

Only teardrops survive!

Sonntag, Mai 19th, 2013

Nach dem ESC ist vor dem ESC! Das hat sich zumindest das dänische Fernsehen gedacht und schon einmal vorsorglich einen Lastwagen mit einem großen Plakat versehen, auf dem steht „See you all at the Eurovision Song Contest 2014 Denmark“, mit einem Pfeil darauf der genau in Richtung des 14 km entfernten Kopenhagen zeigt. Den hatten sie so vor der Halle abgestellt, daß man nach der Sendung quasi darüberstolpern musste.

Es gab viele Tränen an diesem Abend. Die Teardrops die im dänischen Beitrag besungen wurden, wandelten sich in Tränen der Freude, während die Iren mit ihrem letzten Platz nur noch beweinen können, daß am Ende „Only love survives“.

Auch der deutsche 21. Platz ist zum Heulen, weil so nicht verdient. Bleibt darüber nachzudenken, in wie weit Merkels traurige Europapolitik damit zusammenhängt. Der ESC ist vielleicht doch politischer als man denkt und die Deutschen leider unbeliebter wie schon lange nicht mehr. Das zeigten auch einige, wenn auch wenige Randerscheinungen in Malmö. In der Halle kam unsere Beitrag übrigens super an, sowohl in der Generalprobe, wie auch gestern in der Sendung. Bei fast keinem Lied war die Stimmung so gut.

Bei den diversen Pannen die es gestern in der Sendung gab, mussten bei so manchen beim schwedischen Fernsehen die Schamtränen fließen. Unverständlich, z.B. warum bereits vor Ende des Punktemarathons der Sieger verkündet wurde. Haben da einige Sender gedroht, aus der Übertragung auszusteigen, weil die Sendezeit schon überzogen war? Über dieses, und auch weitere Pannen später mehr.

So, der Himmel über Skåne weint auch. Nach den wunderschönen, sonnigen Tagen verabschiedet sich Malmö mit Schmuddelwetter von seinen Gästen. Und auch ich muß langsam den Koffer packen. Deshalb muß der abschließende Bericht noch etwas warten.

Unter der Gürtellinie!

Samstag, Mai 18th, 2013

Jetzt ist es endlich soweit. Gestern habe die 26 Finalisten zum ersten Mal gemeinsam geprobt. Die Generalprobe, die ich gestern gesehen habe, verspricht eine voluminante Show. Noch gab es einige Pannen, die es auszumerzen gilt.

Was soll ich Euch erzählen, hin- und hergerissen ob ich Euch einen Wissensvorteil gegenüber dem gemeinen Fernsehvolk ohne Spion in der Halle verschaffen soll oder Euch die Überraschungen lassen soll?!

Wie so oft ist der Mittelweg das Beste. Und der führt in diesem Fall genau durch die Gürtellinie. Mit Spannung erwartet wurden die Auftritte der „Big Five“ und Schwedens, alle durchweg solide. Nur bei dem Italiner musste man sich fragen, ob der vor seinem Auftritt vielleicht nicht noch besser auf’s Klo gegangen wäre. Mehr als einmal hat er sich im Schritt an seiner Hose festgekrallt. Der dazugehörige verkrampfte Gesichtsausdruck hat die Befürchtung genährt, das eine Notdruft unmittelbar bevorsteht. Wollen wir mal sehen, ob er es heute Abend noch rechtzeitig auf die Toilette schafft oder das ganz doch Bestandteil einer ausgefeilten Choreographie ist.

Und wo wir schon unter der Gürtellinie sind, da hat sich mitten auf der Bühne einer an der Moderatorin zu schaffen gemacht.  Kriecht doch tatsächlich ein Mann der Petra Mede unter das Kleid. Was er da wohl getrieben hat? Des Rätsels Lösung: Da wurde ihr unauffällig ein Hocker untergeschoben, damit sie die langwierige Punktevergabe übersteht. Bei dem ausladenden Kleid fällt das gar nicht auf, daß sie gar nicht mehr steht, sondern auf einem Hocker sitzt – raffiniert!

Und was ist nun mit dem Rahmenprogramm? Was soll ich verraten? Soviel vielleicht, daß man alle Teilnehmer schon zum Opening auf der Bühne sieht und daß das Ganze stark an die Eröffnungsfeier der olympischen Spiele erinnert, inklusive Gänsehaut. Nicht wie sonst üblich kommt Loreen mit dem letztjährigen Siegertitel am Anfang der Sendung sondern erst während der Abstimmungszeit. Das ist neu, daß während der 15 Minuten, in denen abgestimmt werden kann, ein Musikteil kommt. Eine kurze Schrecksekunde gab es, als Loreen die eigentlich in die Höhe gezogen werden sollte, nach wenigen Zentimetern schon wieder „abstürzte“. Daran muss noch gearbeitet werden, denn eine ESC-Siegerin die auf der Bühne zerschmettert, will wohl keiner sehen.

Als eigentlichen Interval Act gibt es ein Mini-Musical über Schweden mit der vielseitigen Petra Mede als Hauptfigur. Bissig, selbstironisch und lustig präsentieren sich die Schweden in diesem turbulenten Act der auch ihren positiven Umgang mit der Gleichstellung Homosexueller nicht auslässt. Der finnische Beitrag lässt grüßen. Wenn es hart kommt, verbietet Russland seinen Bürgern, den Eurovision Song Contest anzuschauen. Weil „Schwulenpropaganda“ ist dort ja inzwischen verboten.

Und wie angekündigt kommt auch die schwedische ESC-Ikone Carola Häggkvist auf die Bühne um „Fångad av en Stormvind“ anzustimmen, ein wahrlich umwerfender Auftritt, wenn Ihr’s gesehen habt, werdet Ihr wissen, was ich meine.

In diesem Sinne wünsche ich Euch einen schönen Abend mit Prosecco und Käseigel. Es lohnt sich, eine abwechslungsreicher Show steht uns allen bevor.

Ha det bra, vi ses!

 

Von denen die auszogen die Welt zu reinigen…

Freitag, Mai 17th, 2013

Es darf kollektiv geweint werden, vor allem in der Schweiz und in San Marino. Man sollte den schweizerischen Heilsbringern durchaus kritisch gegenüberstehen, aber wenn man Toleranz einfordert, sollte man auch ihren Beitrag unvoreingenommen beurteilen. Kein Höhepunkt europäischen Musikschaffens, aber schmissig genug, um den Einzug in das Finale zu verdienen. Aber es hatte nicht sollen sein. Lag es an der eher etwas verhaltenen Choreographie, die sie jahrelang, an den Straßenecken Helvetiens einstudiert haben. Auf dem Bürgersteig mag dieses auf der Stelle verharren ja angebracht sein, damit niemand in einem unaufmerksamen Moment den Klingelbeutel stibitzen kann. Und alle Jahre wieder übt sich die Presse der Schweiz in dem gleichen „Gegner Bashing“. Jeder einzelne Titel im Semifinale wird verrissen, niedergemacht, zertrampelt. Und die Conclusio ist, „eh alles nur Trash im Finale“. Nur das man halt selber auch gern mit im Müll rumgewühlt hätte.

Um San Marino tut es mir in diesem Jahr WIRKLICH leid. Viel mehr kann dieses Land nun wirklich nicht mehr tun. Man kann von Ralph Siegel halten was man will, aber in diesem Jahr hat er eine Komposition abgeliefert, die des Finales mehr als würdig gewesen wäre. An Lied und Sängerin hat es bestimmt nicht gelegen. Bleibt nur zu hoffen, daß sich San Marino dadurch nicht entmutigen läßt.

Etwas überraschend ist ja, daß nun alle ex-jugoslawischen Staaten ausgeschieden sind. Das mag manchen freuen, mich jedoch nicht denn unsere Chancen oder die der anderen Favoriten, wird das dadurch nicht erhöhen. Denn damit werden sich wohl die Punkte des Balkans auf die wenigen verbliebenen Oststaaten konzentrieren.

Ich freue mich ja so für Zypern! „Die sind doch ausgeschieden“ wird man mir jetzt sagen. Aber ich freue mich, daß Griechenland den Sprung in das Finale geschafft hat. Nicht weil ich diese Alkoholhymne so toll finde aber was wäre gewesen, wenn die Hellenen am Samstag nicht dabei wären. Ich hatte schon die ratlosen Gesichter der Zyprioten vor mir, die verstört vor dem Fernseher sitzen und nicht wissen, wem sie ihre 12 Punkte geben sollen.

Abschließen will ich meine heutigen Gedanken mit etwas Besinnlichem. Ja, auch Ungarn ist im Finale. Warum, kann ich nicht so richtig verstehen. In seiner Monotonie erinnert mich der Song eher an ein Schlaflied, vorgetragen von einem Sänger, der so aussieht, als hätte man inh kurz vor seinem Auftritt schlafend auf der Parkbank unter der Zeitung hervorgezogen. Begleitet wird er dabei von einem Gitarristen, mit einer Frisur die aussieht, als wäre er unter einem Rasenmäher eingeschlafen. In diesem Sinne: Gute Nacht!

Update vom Update – Das Jogginghosenproblem

Donnerstag, Mai 16th, 2013

Das wäre ja beinahe in die Hose gegangen, beziehungsweise diese in die Knie. Der bulgarische Tänzer hatte ja schon oberhalb der Taille genug nackte Haut gezeigt. Aber das die Jogginghose bei dem wilden Rumgehüpfe dermaßen der Schwerkraft nach gibt, daß, wie soll ich es jetzt taktvoll sagen, doch große Teile der Gesäßmuskulatur und ähhhm, das was die beiden Hälften trennt, gut zu sehen waren, lag wohl doch nicht im Sinne des Erfinders. Da sollte bis heute Abend doch noch jemand mit einem stärkeren Hosengummi Abhilfe schaffen. Oder war es doch Absicht? Dagegen spricht der krampfhafte Versuch des Tänzers, die Hose immer wieder zurück in eine züchtige Position zu bringen.

Ein weiterer Blick in die Zukunft

Donnerstag, Mai 16th, 2013

Es war nicht geplant, aber an dem Thema „Nackte Haut“ habe ich mich etwas festgebissen. Man kann sich nun mal des Eindrucks nicht erwähren, daß sich dieses Jahr immer mehr Länder, nicht nur auf die Kraft ihrer Beiträge verlassen, was bei so manchem gerade im 2. Semi auch definitiv nicht reichen würde, und vermehrt auf „Sex Sells“ setzen.

Auch wenn das 2. Semi eher etwas züchtiger ist, starten gleich mal die Bubis von PeR mit offenen Oberteilen, die ihre Hühnerbrüste bestens in Szene setzen. Ansonsten erinnern die beiden mit ihrem Gehüpfe und den Frisuren eher an ein eine Mischung von Jedwards und Monchichi auf Extasy. Dabei dachte man doch, daß die irischen Flummies, was ihren Tanzstil betrifft, nicht mehr zu überbieten seien. Damit rocken sie jede Hüpfburg.

Absolut sehens- und hörenswert, neben dem diesjährigen Siegeltitel aus San Marino, ist der Beitrag aus Aserbaidschan. Schlicht und doch genial inszeniert fühlt man sich anfangs an den schwedischen Beitrag von 2011 erinnert, wo auch ein Glaskasten auf der Bühne stand. Aber während Eric Saade diesen am Ende seines Songs einfach nur zerdepperte, wird dieses Jahr Asthetik gepaart mit Athletik zelebriert. Starke Bilder zu einem starken Song.

Besondere Beachtung findet auch der Song aus Finnland, obwohl er von seiner Machart her eher der Kategorie „Banal“ zuzuordnen ist, zumindest außerhalb Finnlands. Da in Finnland das Thema „Gleichgeschlechtliche Ehe“ ganz aktuell ist, hat sich der Titel „Marry Me“ zur neuen Hymne der finnischen Homosexuellen entwickelt. Ein Umstand, dem auch die (heterosexuelle) Interpretin Rechnung trägt. Am Ende des Liedes kommt es zu einem heftigen Frauenkuss. Das ist nicht neu in der ESC-Geschichte, aber in diesem Kontext konsequent und nicht nur Effekthascherei.

Malta bietet einen schönen, netten Song ohne große Show. Dem Sänger sieht man den Gutmenschen an, was nicht böse gemeint ist. Zwischendurch wohltuend, ein Lied zu hören, das weder hochtrabend schwülstig, noch überdreht oder schrill klingt. „Tomorrow“ ist ein Gute-Laune-Song im besten Sinne des Wortes und so war auch die unaufdringliche Inszenierung die auf einer Parkbank endete.

Der griechische Beitrag, den ich eigentlich für unsäglich hielt, entwickelt sich in Malmö zum wahren Partyknüller und auch die Stimmung in der Halle war gigantisch, und das lag nicht nur an den Männerröcken…

Gleich nach den behaarten Beinen aus Griechenland, kommt wohl der tiefste Ausschnitt der ESC-Geschichte. Wenn ich schon ständig über nackte Haut, die vor allem die Männer heuer zeigen, berichte, darf das gigantische Dekolleté der Israelin nicht unerwähnt bleiben. Das ganze ohne jeglichen sexistischen Hintergedanken. Wer seine Oberweite derart offensiv in Szene setzt, darf sich nicht wundern, wenn darüber gesprochen und geschrieben wird.

Im Vorfeld wurde ja gemunkelt, die norwegische Sängerin würde sich nur deshalb auf der Bühne kaum bewegen, weil das enge Kleid das schlichtweg nicht zulässt. Nun wurde ihr ein langer Schlitz ins Kleid gemacht, dastehen wie eine Salzsäule tut sie trotzdem noch. Schade, das kraftvolle Lied verdient etwas mehr Bewegung auf der Bühne.

Und dann kurz vor Ende DER SKANDAL. Selbst die Heilsarmee, oops, Takasa mein ich, setzt auf den Hautfaktor. Die Schweizer Heilsbringer kommen, wie wir es nicht anders erwartet haben, zivil und züchtig auf die Bühne. Doch bei genauerem Hinsehen bemerkt man, das sich jeweils eine der Frauen und einer der Männer die Jeanshose hochgekrempelt hat, so das richtig Bein gezeigt wird. Ob das die eher lieblose Darbietung noch retten kann, ist fraglich.

Den Abschluß bildete Rumänien, ein Beitrag der polarisiert. Der Sänger singt hoch, sehr hoch, und das im wahrsten Sinne des Wortes. So hoch, daß unter seinem Rock, oder Kleid, oder wie auch immer man dieses Transenkostüm bezeichnen möchte (um keine Beleidigungen auszusprechen, Transe bezieht sich nur auf das Kostüm!) kommen dann noch fast nackte Tänzer beiderlei Geschlecht zum Vorschein. Ob das diesem Lied wirklich dienlich ist, sei mal ernsthaft in Frage gestellt.

Heute Abend das 2. Halbfinale auf Phoenix: Unbedingt anschauen, alleine schon wegen der bildgewaltigen Eröffnungsnummer „Dansande Orkester“.

Da waren’s nur noch 10

Mittwoch, Mai 15th, 2013

Schon eineinhalb Wochen gastiert der ESC-Zirkus in der Stadt. Aber gestern wurde es erst so richtig ernst. Für die ersten 6 ist die Reise nun zu Ende. Ich bin mit dem Ergebniss des 1. Semifinales ganz zufrieden, wenn auch etwas überrascht. Einige Lieder, die ich jetzt nicht wirklich schlecht fand, aber doch etwas schwächer waren, sind doch weitergekommen. Lithauen zum Beispiel hätte ich nicht erwartet. War das auch der „Nackte-Haut-Bonus“. Wenn man schon keine attraktiven Tänzer um sich gescharrt hat, dann muss man wohl nur im richtigen Moment die Arme heben und das zu kurz gerätene T-Shirt tut sein Pflicht und gibt interessante Einblicke frei. Beim irischen Titel wurde erst gar nicht lange gefackelt, und die Tänzer gleich ihrer gesamten Kleidung gürtelaufwärts entledigt. Im Vorfeld wurde der Titel eher schwächer eingestuft, aber in der Halle war dann die Stimmung umso euphorischer.

Geradezu zum Greifen, war die Nervosität des Kükens im Wettbewerb. Mit zaghaften Schritten kam er auf die Bühne, als wolle er jeden Moment wieder umkehren und heim zu Mama. Entsprechend dünn waren dann auch die ersten Gesangszeilen des belgischen Vertreters. Als ihn dann das Publikum mit rhythmischem Klatschen und Singen unterstütze, sah man plötzlich ein Lächeln über sein Gesicht huschen und die Darbietung wurde zusehends stärker. Am Ende sah man einen überglücklichen Roberto, der wusste, wem er es zu verdanken hatte, daß er das Ruder nochmal rumreissen konnte und bedankte sich überschwänglich beim Publikum. Der Kükenfaktor hat ihn dann wohl auch ins Finale gehievt.

Überraschend war wohl auch, daß mit Slowenien, Serbien, Kroatien und Montenegro, große Teile des Ostens aus dem Wettbewerb eliminiert wurden. Wem sollen die dann im Finale ihre Punkte zuschustern, wenn keine hassgeliebten Nachbarn mehr im Wettbewerb sind.

Daß ich überglücklich bin, daß, erwartungsgemäß, Jacob für Dänemark ins Finale einzieht, brauche ich wohl nicht zu erwähnen. O.K., die eigentliche Interpretin heisst Emmelie.

Schauen wir mal was das zweite Halbfinale bringt.

 

Der 1. Abend – Das Auge hört mit!

Dienstag, Mai 14th, 2013

Gestern haben wir die Generalprobe des 1. Halbfinales hinter uns gebracht. Die Halle ist schon um einiges kleiner, als die letzten Jahre. Dafür griffen die Bühnendesigner wieder vermehrt zu handfesten Bühnenelementen und wollten die optische Gestaltung nicht nur Videoprojektoren überlassen. Es sind wieder reale (z.T. leuchtende) Objekte, die von der Decke herabgelassen werden können, oder aus dem Nichts (sprich dem Bühnenboden) erscheinen. Ein bisschen „Back to the Roots“

Interessant ist auch, daß das Publikum Teil der Inszenierung wird. Jeder hat ein Armband bekommen, daß über Funk gesteuert in den unterschiedlichsten Farben leuchten kann, wenn’s denn immer klappt. Bei der Generalprobe hat es da ab und zu noch geklemmt. Aber ein toller Effekt, wenn der ganze Innenraum einen leuchtenden Teppich in den unterschiedlichsten Farben darstellt. Auf diese Weise sollen auch riesige Flaggen der jeweiligen Länder erzeugt werden.

Absolut sehenswert, der Auftakt der heutigen Sendung. Unbedingt angucken! Gefühlte Hunderte von gehörlosen Kindern „singen“ in Gebärdensprache Euphoria, den Siegertitel des letzten Jahres. Loreen gerät dabei fast zur Nebensache. Dieser Auftritt hat Gänsehautpotential.

Über die einzelnen Titel möchte ich an dieser Stelle nicht viel sagen. Die sollten ja inzwischen bekannt sein oder können z.B. auf dem ESC-Channel auf YouTube angehört werden. Interessant ist aber, wie diese optisch umgesetzt wurden. Man setzt dieses Jahr wieder vermehrt auf unsere animalischen Instinkte. Viel nacktes Fleisch, vor allem bei den Männern, die im Hintergrund, aber auch im Vordergrund rumwirbeln. Und wenn sie doch züchtig angezogen sind, überzeugen sie durch ihre tänzerisch-athletischen Qualitäten. Unter diesem rein hormonell gesteuerten Gesichtspunkt seien da z.B. Slowenien (züchtig aber sportlich), Moldau (auch noch züchtig), Belarus (schon etwas gewagter und sehr athletisch) und Irland (das kann man schon als halbnackt bezeichnen) zu erwähnen. Also für das weibliche und den Großteil der männlichen Augen wird was geboten. Ebenfalls nett anzusehen ist mein heimlicher Favorit ist Jacob, auch wenn er nur die Flöte und die Trommel spielen darf, Musiker beim dänischen Beitrag. Der sympatische Eindruck der sich aus den Preview-Videos ergeben hat, hat sich Live in der Halle mehr als bestätigt.

Heute Abend wird es nun ernst und 6 der 16 Semifinalisten werden „uns“ dann schon wieder verlassen. Deshalb unbedingt schauen, weil die Show gibt es so nur einmal. Und wäre doch schade, wenn man den einen oder anderen Leckerbissen verpassen würde 😉

Update Anreise

Montag, Mai 13th, 2013

Inzwischen sind wir gut angekommen und haben auch schon die erste Stadterkundung hinter uns. Die Anreise war sowas von reibungslos, daß es fast schon langweilig war. Direkt vom Flughafen in Kopenhagen ging es unter und über den Öresund mit dem Zug direkt zur Malmö Arena um unsere Akkreditierungen abzuholen.

Nachdem wir im Hotel angekommen sind, hat es uns dann gleich weiter in die Stadt getrieben. Da ist mir erstmal ein alter Bekannter über den Weg gelaufen. Nämlich Ralph Siegel, mit der Delegation von San Marino im Schlepptau. Wer die ESC-Special-Sendung letzten Donnerstag auf Radio Dreyeckland gehört hat, weiß vielleicht noch, daß ich vor einiger Zeit die Gelegenheit hatte, mit Ralph Siegel in München ein Interview zu führen. Damals wusste er noch nicht, daß sein Titel in Malmö für San Marino an den Start gehen wird.

Was der weitere Abend bringen wird, muss sich noch zeigen. In 3 Stunden beginnt in der Arena das 1. Jury Semi Final, die Generalprobe, die für die Jurys die Grundlage für ihre Wertung sein wird. Das heisst, daß sich heute Abend bereits zu 50% entscheidet, wer vom 1. Semifinale den Sprung für das große Finale schaffen wird.

Projektet Malmö – Jetzt geht’s los!

Montag, Mai 13th, 2013

Noch sitze ich Zuhause, aber in einer Stunde geht es los. Wenn ich so hier sitze, kann ich mir gar nicht so richtig vorstellen, daß ich heute Abend in der Malmö Arena sitzen werde, um das 1. Jury-Semifinale zu sehen. So, jetzt aber los!